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Annweiler am Trifels, Kapelle "zu unserer lieben Frau" 

Restaurierung mittelalterliche Wandmalerei

 

 

 Gesamtansicht der bildlichen Darstellung an der Ostwand

 

  Ausschnitt, Detail derOstwand: Beschneidungsszene

    

Die Kapelle wurde 1429 aus Bruchsteinen roten Sandsteins erbaut; die Ausmalung des Innenraums erfolgte einige Jahre später. Hierbei handelt es sich um einen spätgotischen Wandmalereizyklus, in dem Szenen aus dem Marien- und Jesusleben zweireihig, mit roten Rahmen gegliedert, dargestellt sind (darunter bauzeitliche Weihekreuze mit Ritzungen).

Die Wandmalereien, die in Kalkseccotechnik ausgeführt wurden, wurden im Laufe der Jahrhunderte vielfach übertüncht, Fehlstellen mit verschiedenen Mörteln geschlossen.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Freilegung der Wände, die die Malereien wieder sichtbar machte, jedoch auch zu größeren Verlusten führte. Viele Bereiche wurden im Zuge dieser Maßnahme nachgemalt, Konturlinien wurden nachgezogen und Flächen farblich geschlossen.

In den 70er Jahren erfolgte abermals eine Restaurierungsmaßnahme, bei der eine Festigung, vermutlich mit Kasein, vorgenommen wurde und Fehlstellen in farbigen Partien ausgestupft wurden.


Durchgeführte konservatorisch-restauratorische Maßnahmen 

Bei Beginn der Maßnahmen 2003/2004 stellten sich folgende Problematiken dar:

Salzausblühungen im Sockelbereich (Streu- und Leichensalz, hoher Feuchteeintrag von außen), Verschmutzung der Oberfläche durch Staub und Ruß, Kaseinüberzüge, Risse und Hohlstellen im Putz, Schäden durch Gips- und Zementergänzungen, pudernde und abblätternde Malschichten, Fehlstellen in Putz und Malschicht, teilweise schlechte Ablesbarkeit durch geringen Bestand oder farblich abweichende, ggf. verbräunte Retuschen sowie Reste von Kalktünche.

Nach umfangreichen Untersuchungen bezüglich der Maltechniken, Überzüge, Ikonografie, Putz und klimatischen Gegebenheiten fanden folgende Maßnahmen (nebst fotografischer, zeichnerischer und schriftlicher Dokumentation) statt: 

 

  • Entfernen von schädlichen und störenden Fremdmaterialien im Putz
  • Salzreduzierung im Sockelbereich, Empfehlung zur Reparatur der Drainage
  • Reinigung der Oberflächen
  • Hinterfüllen von Hohlräumen im Putz mit Kalkmassen
  • Putzergänzung mit Kalk-Sandmörtel aus eigener Rezeptur
  • Festigen von Malschichten
  • Freilegung von Tüncheresten
  • Entfernen ästhetisch störender Altretuschen
  • Sensible Retusche der Ergänzungen sowie geringfügiges Schließen der Linien zur Verbesserung der Ablesbarkeit mit Strichretusche in enger Absprache mit der Denkmalpflege
  • Flächige Ergänzung im Sockelbereich, Aufputzen nach Entfernen der alten Ausputzungen, Retusche 

  

 für: Susanne Salomon, Dipl.-Rest., Hürth

TopVera von Rüden, Diplom-Restauratorin (FH) | vera_von_rueden@web.de